Zeitgeschichte

Einige Bemerkungen zur “Rassismus”-Kampagne gegen Rudolf Steiner und sein Werk

Neuere Tendenzen zu geistiger Rückständigkeit oder die wachsende Salonfähigkeit von autoritärem Gesinnungszwang

1. Gegnerschaft aufgrund von stellenweiser Steiner-Kenntnis
Nationalismus-, Antisemitismus- und Rassismus-Vorwürfe gegen Steiners Werk und seine Person sind im Kern nichts Neues. Schon zu Lebzeiten wurde der Begründer der anthroposophisch orientierten Geisteswissenschaft als «all- deutsch» verleumdet. Paradoxerweise wurde er aber von rechtsnationalen Kreisen zugleich des «Vergehens» bezichtigt, «undeutsch» zu sein.1 Am 15. März 1921 brachte kein anderer als Adolf Hitler Steiners Impuls der sozialen Dreigliederung sogar ausdrücklich mit «jüdischen Methoden zur Zerstörung der normalen Geistesverfassung der Völker» in Zusammenhang.2 Im Mai 1922 wurde aus völkischen Kreisen in München ein Attentatsversuch auf Steiner unternommen. Im November 1935 ließ das Hitler-Regime die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland verbieten. Diese paar Tatsachen allein könnten genügen, um jedermann vorsichtig zu stimmen, wenn heute erneut versucht wird, Steiners Geisteswissenschaft direkt oder indirekt mit den menschenverachtenden Gesinnungen und menschen- vernichtenden Taten des Nationalsozialismus in einen Zusammenhang zu bringen. Dennoch finden …

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