Daniel Nicol Dunlop

Daniel Nicol Dunlop wird am 28. Dezember 1868 in Kilmarnock, Schottland, geboren. Die Kindheit verbringt er nach dem frühen Tod der Mutter bei seinem Großvater auf der Insel Arran, die mit ihren vielen «Standing Stones» an die Megalithkultur erinnert.
In Dublin begegnet der 18jährige seiner Lebensgefährtin Eleanor Fitzpatrick, dem Malerdichter George William Russell (AE) und W. B. Yeats. Am «Ely Place» entsteht eine theosophische Arbeits-und Lebensgemeinschaft besonderer Art. D. N. Dunlop gibt mit Russell den Irish Theosophist heraus.
Nach einem zweijährigen Amerikaaufenthalt, der D. N. Dunlop sein eigentliches äußeres Lebensfeld der Elektrizitätswirtschaft eröffnet, wirkt er bis zu seinem Tod im Jahre 1935 hauptsächlich in London.
1911 begründet er die British Electrical and Allied Manufacturers Association (BRAMA), ein Verband von Herstellern und Technikern, 1924 die erste World Power Conference, heute World Energy Council (www.worldenergy.org), die als Vorstufe zu einer permanenten Weltwirtschaftskonferenz gedacht war.
Parallel zu seinen weitblickenden beruflichen Aktivitäten ist Dunlop unermüdlich für die theosophische, dann für die anthroposophische Sache tätig. Nach seiner Begegnung mit Rudolf Steiner im Jahre 1922 organisiert er die Sommerschulen von Penmaenmawr und Torquay, 1928 die bis heute einzige anthroposophische Weltkonferenz (in London). Tiefe Freundschaften verbinden ihn u.a. mit E. C. Merry, W. J. Stein, Ludwig Polzer-Hoditz, George Adams und Ita Wegman. 1930 wird er Generalsekretär der Anthroposophischen Gesellschaft Großbritanniens, 1935 mit vielen anderen aus der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft ausgeschlossen. Er stirbt am 30. Mai 1935 in London.
Dunlop war ein glänzender Organisator. Er hielt in frühen Jahren viele Vorträge und verfaßte zahlreiche Artikel und mehrere Bücher. Nach seiner Begegnung mit der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners wirkte er mehr und mehr hinter den Kulissen. Er wollte andere fördern und an die beste Stelle ihres Wirkens leiten. So betätigte er sich als praktischer Okkultist, der sich mit den großen Mysterienströmungen der Menschheit tief verbunden wußte und der bereits im Anfang des Jahrhunderts im Hinblick auf das Ende des Jahrhunderts handelte.
D. N. Dunlop kann als Inspirator einer Weltwirtschaft des 21. Jahrhunderts wie aller Formen geistiger Gemeinschaften betrachtet werden, die auf einen wahren Individualismus bauen wollen.

Ihr Werk

Laurence Oliphant

Laurence Oliphant gehört zu den großen, heute vergessenen Gestalten des 19. Jahrhunderts, ja der neueren Kulturgeschichte überhaupt. Er wurde am 3. August 1829 in Kapstadt geboren und starb am 23. Dezember 1888 in Twickenham bei London. Oliphant verbrachte einen Teil seiner Jugend in Ceylon (Sri Lanka), wo er Sekretär seines Vaters wurde, der in Colombo als Kronanwalt wirkte. Er bereiste Nepal, Russland, China, Japan, Nord- und Südamerika, zumeist in diplomatischer Mission. Er wurde selbst Anwalt, Abgeordneter im Parlament und arbeitete als Kriegsberichterstatter für die Times. Oliphant war mit fast allen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bekannt. Als die Türen zum weltlichen Erfolg ganz offen standen, zog er sich in die Kommune des Swedenborgianers Thomas Lake Harris zurück, um gründlich an sich selbst zu arbeiten. Danach sorgte er, zusammen mit seiner Frau Alice, für die erste Besiedelung Palästinas durch jüdische Exilanten aus Osteuropa. Er lernte Hebräisch und Arabisch und förderte die erste Eisenbahnverbindung von Haifa nach Damaskus. Oliphant wurde der erste praktische Zionist und baute alles auf die Idee friedlicher Koexistenz mit der arabischen Bevölkerung auf. Nach dem Tode von Alice (1886) wollte er mit seiner zweiten Frau – Rosamond Dale Owen, einer Enkelin des Utopisten Robert Owen – das Palästinaprojekt weiterführen. Laurence Oliphant hinterließ rund 20 Werke; Romane, Reisebeschreibungen und Werke mystisch-spirituellen Charakters. Ein Jahr vor seinem Tod veröffentlichte er seine bedeutende Autobiographie Episodes in a Life of Adventure. Er starb wenige Monate nach seiner Heirat mit Rosamond im Alter von 59 Jahren an Lungenkrebs.

Rudolf Steiner

Rudolf Steiner (27. Februar 1861 – 30. März 1925) studierte in Wien Naturwissenschaften und wurde Herausgeber von Goethes Naturwissenschaftliche Schriften. Er schufeine Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung, in der er die bis heute nachwirkenden Anschauungen Kants widerlegte; 1891 folgte die Doktorarbeit Wahrheit und Wissenschaft. Sein 1894 erschienenes Werk Die Philosophie der Freiheit zeigt den geistig-objektiven Charakter des Denkens auf und begründet die erkenntnismäßige und ethische Autonomie des Menschen. Dieses Werk enthält nach Steiners eigener Aussage die Keime für die später auch Anthroposophie genannte Geisteswissenschaft. Diese bezieht aufgrund einer Entwicklung seelischer und geistiger Wahrnehmungsorgane (siehe u.a. Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?) auch die Gebiete des Übersinnlichen in den Bereich wissenschaftlicher Forschung ein.
Steiner verfasste rund 30 Werke und hielt über 6000 Vorträge.
Er sprach u.a. über die Hintergründe des Zeitgeschehens und zeigte die großen Linien der römischen und westlichen Politik auf. Er setzte sich 1919 für die Veröffentlichung der Aufzeichnungen Helmuth von Moltkes ein, um eine Alleinschuld-Erklärung gegen Deutschland zu verhindern, wie sie im Versailler Vertrag dann festgeschrieben wurde. Er zeigte die Alternative zum zerfallenden Nationalstaat auf und ließ entsprechende Memoranden durch Schüler an die deutschen und österreichischen Regierungen gelangen.
Steiners Wirken im Rahmen der Theosophischen und später der Anthroposophischen Gesellschaft galt dem systematischen Ausbau der von ihm begründeten Geisteswissenschaft. Diese befruchtete nicht nur die traditionellen Wissenschaften, sondern führte auch zur Schaffung der neuen Bewegungskunst Eurythmie und zu neuen Impulsen für das soziale Leben (soziale Dreigliederung). Auch Pädagogik, Landwirtschaft und Medizin sowie das religiöse Leben erhielten völlig neue Impulse, welche im 20. Jahrhundert wachsende Anerkennung erfuhren. Rudolf Steiner entwickelte einen Erkenntnisweg, der jeden Menschen ein freies vernunftgeleitetes Verhältnis zur real-geistigen Welt finden lässt. Er antwortete damit lange vor der «esoterischen» New Age-Bewegung auf ein spirituelles Grundbedürfnis der modernen Menschheit in einer Art, die der von Naturwissenschaft und Technik einseitig geprägten westlichen Zivilisation entspricht.