von D.N. Dunlop (aus dem Englischen von Thomas Meyer)
Wir drucken im Folgenden das Schlusskapitel aus der Schrift von D.N. Dunlop The Science of Immortality ab, die er 1918 veröffentlichte. Sie weist Dunlop, der sich zu dieser Zeit noch nicht in die Schriften Rudolf Steiners vertieft hatte, als selbständigen Okkultisten aus. Insbesondere muss zum besseren Verständnis beachtet werden, dass er ein gründlicher Kenner einer alt-westlichen spirituellen Kosmologie war. Diese fußt auf zwölf kosmischen Prinzipien, zu denen auch die «Seele» gehört, dem Sternbild des Wassermanns entsprechend. Unsterbliche Seele wird hier als kosmisches Prinzip aufgefasst, das jeder Mensch in sich im Laufe der Entwicklung verwirklichen kann, und von dem das, was gewöhnlich Seele genannt wird, noch weit entfernt ist. Am Ende dieser Betrachtung verwendet Dunlop den im Deutschen ungewöhnlichen Ausdruck Über-Seele.
Das englische Äquivalent «Over-Soul» ist nicht ganz so ungeläufig, hat doch Ralph Waldo Emerson einen seiner berühmtesten Essays so betitelt. Emersons Essay entwickelt dabei einen ganz ähnlichen Begriff der wahren oder höheren Seele des Menschen; er scheint aus derselben spirituellen Substanz geschöpft wie Dunlops Betrachtung.
Die kosmische Seele des Menschen steht naturgemäß mit allen anderen elf kosmischen Prinzipien in Beziehung, die D.N. Dunlop in The Science of Immortality systematisch beschreibt. Am Ende von Dunlops Betrachtung werden einige davon angeführt: Leben, Denken, Form, Geschlecht, Wunsch und Wille. Eine eingehende Darstellung dieser Prinzipien findet sich auch in meiner Dunlop-Biographie (D.N. Dunlop – Ein Zeit- und Lebensbild, Basel 2. Aufl. 1996)
Thomas Meyer
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