Apropos

Wie gegen Rudolf Steiner agitiert wird (Apropos 44)

Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es tönt hohl, so liegt es nicht immer am Buch. Dieser Uralt-Kalauer kommt mir in den Sinn, wenn ich mir die Auslassungen zu den Themen «Rudolf Steiner und Antisemitismus» und «Rudolf Steiner und Rassismus» ansehe. Da wird seit Jahren von gewisser Seite – manchmal schon offensichtlich mit nicht lauteren Motiven – behauptet, Rudolf Steiner sei Rassist, ja Antisemit gewesen. Da müsste man doch annehmen, dass jene, die sich für Schüler Rudolf Steiners, für Anthroposophen, halten, dem entschieden widersprechen und solche Vorwürfe ebenso vehement widerlegen. Und in der Tat heißt es in einer «Stuttgarter Erklärung» des Bundes der Freien Waldorfschulen e.V. «Waldorfschulen gegen Diskriminierung»: «Die Anthroposophie als Grundlage der Waldorfpädagogik richtet sich gegen jede Form von Rassismus und Nationalismus.» Eben! Aber dann steht: «Die Freien Waldorfschulen sind sich bewusst, dass vereinzelte Formulierungen im Gesamtwerk Rudolf Steiners nach dem heutigen Verständnis nicht dieser Grundrichtung entsprechen und diskriminierend wirken.»1 Hoppla! Von der Frage, wie weit sich Schulen «bewusst sein» können, einmal abgesehen: Gute Anthroposophie, böser Steiner, der nicht der Grundrichtung der Anthroposophie entspricht und diskriminierend wirkt? Sozusagen ein esoterischer Spagat mit Rückwärtssalto? Das ist offenbar kein Zufall. Andernorts heißt es schnörkellos: «Diese Äußerung hat eine antisemitische Tendenz.» Und noch deftiger Felix Hau von der Zeitschrift Info3: Sie «ist tatsächlich antisemitisch». Und: «Steiner hat sich von dieser seiner Ansicht später selbst distanziert.»
Auch hier stellt sich wiederum die Frage: Werden wir richtig informiert?  …

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