Editorial, News

Veranstaltung von Weltverschwörern? – Eine bemerkenswerte Fehlleistung der Schweizer Boulevard-Presse

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Manchmal werden sie aber nicht vom Ereignis selbst geworfen, sondern von Leuten, denen ein künftiges Ereignis aus irgendeinem Grund ein Dorn im Auge ist. Die Rede ist von der Tagung «Terror, Lüge und Wahrheit» mit Elias Davidsson, Daniele Ganser und Thomas Meyer, die am 3. März im Scala Basel stattfindet und von Ken Jebsen moderiert wird.

Fake News

Am 8. Februar und den folgenden Tagen erschien gleich in vier regionalen Tageszeitungen der Nordwest-Schweiz ein Artikel von Christian Mensch mit dem Titel «Verschwörungsmystiker wie der Basler Daniele Ganser kapern Rudolf-Steiner-Bewegung».* Dazu kommentiert Mensch in fetten Schlagzeilen: «Verschwörungsmystiker wie der Schweizer ‹Friedensforscher› Daniele Ganser oder der deutsche you-tube Moderator Ken Jebsen erhalten Unterstützung durch die anthroposophische Bewegung von Rudolf Steiner. Am 3. März findet in Basel die Tagung ‹Terror, Lüge und Wahrheit› statt, an der die Propagandisten einer Weltverschwörung ihre Thesen ausbreiten können.» Darunter ein großes Bild des Goetheanum.

Die Fakten

Menschs Recherchen bezüglich der Veranstaltung waren so miserabel, dass er offenbar zur Überzeugung kam, zu allem Üblen, das mit den Namen dieser Referenten bereits in den Medien verbunden wurde – seiner Ansicht nach zu Recht –, käme nun noch das unerhörte «Faktum» dazu, dass die anthroposophische Bewegung die Tagung pauschal unterstütze oder in globo hinter ihr stehe.

Dazu die folgenden Fakten: 1. Die Tagung ging aus der privaten Initiative von Thomas Meyer als dem Leiter des Perseus Verlags hervor. 2. Dieser wählte die Referenten aus. 3. Meyer dachte zunächst an einen größeren neutralen Tagungsort in der Stadt Basel. 4. Er teilte seinen Tagungs-Plan Marcus Schneider, dem Leiter des Paracelsus-Zweiges Basel, mit. 5. Dieser schlug darauf vor, die Tagung gemeinsam zu veranstalten. 6. Meyer machte Marcus Schneider auf das Risiko aufmerksam, als Unterstützer von «Verschwörungstheoretikern» abgestempelt zu werden. 7. Das war Schneider zu Meyers großer Freude egal. 8. So wurde das Scala Basel, in dem regelmäßig anthroposophische und nicht-anthroposophische Veranstaltungen stattfinden, als Tagungsort gewählt.
9. Daniele Ganser und Ken Jebsen waren Waldorfschüler, Schneider und Meyer Lehrer an Waldorfschulen. 10. Mit dem Goetheanum in Dornach hat diese Tagung so wenig zu tun wie die Recherche von Herrn Mensch mit der Wirklichkeit, nämlich nichts.

Ein Artikel von einem «Verschwörungstheoretiker»?

Mensch schlägt in dem Artikel vor, den auch von ihm verwendeten Begriff der «Verschwörungstheorie» nicht mehr auf die von ihm Verfolgten anzuwenden. Denn dieser Begriff würde suggerieren, «ihre Szenarien beruhten auf einer wissenschaftlich fundierten Theorie» (Kursivsetzung TM). Die aber will Mensch den Geächteten rundweg absprechen. So greift er bereits im Artikel-Titel zum Wort «Verschwörungsmystiker» und glaubt damit, «Verschwörungstheoretiker» klassischer Art und «Anthroposophen» in einen Topf schmeißen zu können. Ironie der Sache ist: In der Schweiz am Sonntag erschien schon vor über zwei Jahren ein Artikel von Martin Wagner, Rechtskonsulent der Wirtschaftskammer Baselland, der Christian Mensch attestierte, «regelmäßig unter Verschwörungstheorien» zu leiden, die ihn «beim Schreiben offensichtlich in die Irre führen».** Daran scheint sich bei Mensch in der Zwischenzeit nichts geändert zu haben.

Zur Ehre der Blätter, die die Fake News von Mensch verbreiteten, sei abschließend gesagt, dass in den Tagen nach Erscheinen seines Artikels in der Basler Ausgabe ausnahmslos artikelkritische Stimmen erschienen. Die Boulevard-Presse hat demnach Leser, zu denen sie aufblicken sollte. Das würde auch ihr eigenes Niveau anheben…

Thomas Meyer

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*   https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/schweiz/verschwoerungsmystiker-wie-der-basler-daniele-ganser-kapern-rudolf-steiner-bewegung-132179380

** https://mobile.twitter.com/patrick_kuenzle/status/640801789835636736/photo/1

Kontraste während meiner Tour durch Nord-Amerika

Zwischen dem 18. Oktober und dem 24. November 2017 hatte ich eine einmalige Gelegenheit, eine Vortragstournee durch die USA zu unternehmen. Ich hielt 25 Vorträge (und Seminare) an 10 Orten, und zwar zu folgenden Themen: «The World-Historic Significance of Anthroposophy», «In the Sign of the Five», «The Subterranean Spheres», «The Mexican Mysteries», «Technology and Spirituality», «The Reappearance of the Christ» und «The Meditative Path of the Michael School». Die Tournee wurde von James Lee, Paul O’Leary und Gene Gollogly (SteinerBooks) hervorragend organisiert und betreut.

In Denver zeigten mir meine Gastgeber ein Buch von Henry Adams (1838–1918) mit dem Titel Mont Saint Michel and Chartres. Adams stammte aus einer Familie, welche zwei amerikanische Präsidenten hervorgebracht hatte. Unerwartet, für den europäischen Besucher völlig neu.

Im Museum von Seattle führte mich die dortige Gastgeberin vor ein aus dem Jahre 1898 stammendes Bronze-Relief von Augustus Saint-Gaudens mit dem Titel «Amor Caritas», welches laut meiner Begleiterin auf eine tiefere Mission Amerikas hinweist, auch wenn davon äußerlich bis heute nicht allzu viel zu sehen ist. In Denver erfuhr ich auch von der Legalisierung von Cannabis, die nun jüngst auch in Kalifornien gilt – kein gutes Omen für das Ergreifen dieser tieferen Mission Amerikas.

In der Nähe von San Diego, wo die US-Navy im Dezember 1941 alle Signale der japanischen Flotte auffing und sie Admiral Kimmel auf Hawaii vorenthielt, liegt Point Loma, eine wunderbare hochgelegene Landzunge, die in den Pazifik hinausreicht. Hier wollte Catherine Tingley, die Nachfolgerin von William Q. Judge in der Leitung der Theosophischen Gesellschaft ein Zentrum für die «Erneuerung der verlorenen Mysterien der Antike» gründen. Dies zog den jungen D.N. Dunlop an. Er fuhr von Irland nach Point Loma und arbeitete eine Weile als Tingleys Sekretär. Einige Gebäude aus jener Zeit stehen noch und sind in ein modernes christliches Privatcollege integriert.

Am 1. November kam ich in Queretaro in Mexiko an. Überall Kostüme und Figuren des Festes des «fröhlichen Todes», wie die Mexikaner es nennen. Mit Besuchen auf den Gräbern von verstorbenen Verwandten, denen Essen mitgebracht wurde. Zwiespältige Empfindungen stiegen hoch, die noch gesteigert wurden durch den Besuch in Teotihuacan mit seinen Pyramidenbauten, einem Ort, an welchem Menschenopfer dargebracht wurden. In Queretaro war am 19. Juni 1867 Kaiser Maximilian erschossen worden, wodurch der späte Traum eines Habsburgischen Weltreichs ein jähes Ende fand.

In Mexiko City besuchte ich das Wohnhaus Trotzkys, in welchem er am  21. August 1949 ermordet wurde. In starkem Kontrast dazu: Die Jungfrau von Guadalupe, zu deren heiliger Reliquie jährlich am 12. Dezember Millionen von Menschen aus ganz Südamerika strömen.

Die Waldorfschule von Washington liegt zwei Meilen von Langley, Virginia entfernt, dem Zentrum der CIA. Mein lokaler Führer fuhr mich in seinem Wagen bis an den Zaun des Geländes wie auch um das Pentagon herum. Doch in seiner eigenen Schulgemeinschaft muss man die Tatsache, dass man nicht für Hillary Clinton stimmte, verschweigen. Beim Abschied schenkte er mir das lesenswerte Buch über die Gründung der FED von Edward Griffin: The Creature from Jekyll Island.

Ich kam gerade noch rechtzeitig in New York City an, um es zum Symphony Space zu schaffen, einem Theater in Manhattan, das drei Whistleblowers eine Plattform bot: William Binney, Ray McGovern und Diane Roark. Die Moderation machte Sean Stone, ein Sohn von Oliver Stone, über dessen Serien von Putin-Interviews wir berichtet haben.  Ein außergewöhnliches Ereignis: Bill Binney war der Chef-Programmierer der NSA; er entwickelte das Programm «Thin Thread» und wurde vor dem 11. September 2001 aus dem Geheimdienst eliminiert. Er behauptete, dass in der Database alles enthalten gewesen sei, was die Anschläge hätte verhindern können.

Unterwegs zum nächsten Vortragsort, Great Barrington in Massachussetts, entwickelte ich mit Thomas O’Keefe, der mich begleitete, zwei Lackmus-Tests für Anthroposophen. Sie bestehen in den Fragen:

1. Was halten Sie von der offiziellen 9/11-Erklärung?
2. Was denken Sie über den heutigen Umgang mit dem esoterischen Material von Steiners «Klassenstunden»?

Meiner Erfahrung nach hängen die beiden Fragen innerlich zusammen. In der Regel glauben nämlich dieselben Leute, welche die offizielle 9/11-Story naiv und gläubig verinnerlicht haben, auch, dass die neunzehn Stunden der «Michael Schule» Rudolf Steiners noch heute «geschützt» werden sollten und können. Zum Beispiel durch das Vorzeigen besonderer Mitgliedskarten. Obwohl Steiner der eventuellen (und dann wirklich eingetretenen) Notwendigkeit einer unbedingten Veröffentlichung bereits 1924 entgegengesehen hatte.

In Boston endete die Tournee. Hier führte ich inspirierende Gespräche mit dem Redaktions-Mitglied Andreas Bracher, der für den Europäer wie für The Present Age schreibt. Während meines letzten Vortrags über «The World-Significance of Anthroposophy», saß Dan Emerson, der Urenkel Ralph Waldo Emersons im Auditorium. Er war freundlicherweise bereit, eine private Führung im Emerson-Haus zu arrangieren, das zu dieser Jahreszeit wohl wegen schlechter Heizbarkeit für die Öffentlichkeit bereits geschlossen war. Wir konnten uns in aller Ruhe im Haus umsehen, die Stiche an der Wand bewundern – eines vom Vesuvausbruch – oder Bücher aus den Regalen nehmen. Ein glücklicher Abschluss der ganzen Reise, galt sie doch einem Amerikaner, der viel von Amor und Caritas in sich verwirklicht hatte, einem Weltbürger, der turmhoch über den Niederungen gewöhnlicher amerikanischer Politik und Gesinnung steht.

Es ist nicht leicht, mit einem weltberühmten Philosophen und Eassayisten wie Emerson verwandt zu sein. Dan Emerson hat diese Herausforderung gemeistert. «Ich bin der lebende Beweis», sagte er den Besuchern mit einem Lächeln auf dem Gesicht, «dass Genie nicht vererbbar ist…». Gewiss besitzt der Großenkel etwas vom «Wit and Humour», über den sein Vorfahre so unendlich treffend geschrieben hat (siehe Ralph Waldo Emersons Essay auf Seite 8).

Alles in Allem: eine erfahrungsreiche Reise. An jedem besuchten Ort mindestens ein oder zwei Menschen, die nicht zu kennen ich zu den nicht mehr gut zu machenden Fehlern meines Lebens rechnen müsste…

Thomas Meyer

Die Quelle der wahren Positivität

Was hat das Leben für einen Wert? In einer Welt des Hungers, des Elends, fortwährender terroristischer Akte und Kriegshandlungen. Wie können wir angesichts der Zerstörungen, dem Hass, der Furcht und der Gier, die heute die Welt zu beherrschen scheinen, in einer positiven Grundhaltung verbleiben? Das scheint unmöglich. Die Frage stellt sich auch für jeden einzelnen Menschen: Scheinen Krankheit, permanenter Schmerz und Schicksalsschläge dem Leben nicht allen Wert zu rauben? Legen wir auf eine Waagschale alles Positive, das wir je erfahren haben, auf die andere alles Negative. Es ist klar, dass die Schale mit den negativen Erlebnissen bei den allermeisten Menschen schwerer wiegt. Eine durchaus negative Bilanz also. Ist ein Suizid oder ein «Exit» nicht die vernünftigste Lösung, um der ins Minus gehenden Wertspirale ein Ende zu setzen?

Werden wir also Pessimisten? Das war die philosophische Konsequenz von Schopenhauer und Eduard von Hartmann und allen, die wie sie bloß addieren und subtrahieren. Die Rechnung stimmt, doch das menschliche Ich rechnet anders. Es setzt ein anderes Verhältnis zwischen positiven und negativen Erlebnissen, als sie zu addieren und zu subtrahieren. Es nimmt mit ihnen eine Division vor. Setzen wir alle negativen und positiven Erlebnisse in einen Bruch: Über dem Strich (Zähler) stehen alle positiven, unter dem Strich (Nenner) alle negativen Erlebnisse. Dieser Bruch kann niemals Null werden! Denn dazu müsste entweder der Zähler Null sein oder der Nenner approximativ unendlich werden. Wer kann behaupten, dass er bis zum letzten Atemzug keinen einzigen Wert erlebte? Wer kann behaupten, dass die Zahl seiner Leiden unendlich groß sei? Das divisorische Verhältnis von negativen und positiven Erlebnissen behält also unter allen Umständen einen positiven Wert, wie gering er auch sein oder scheinen mag. Diese nüchterne Erkenntnis zu erleben, verleiht unserem Leben einen erlebten, positiven Grundwert.

Das Ich dividiert. Das war die Lösung des Wertproblemes, wie sie Rudolf Steiner bereits im dreizehnten Kapitel seiner Philosophie der Freiheit angab. Das Ich dividiert; doch es kann nur dividieren, weil es selbst unteilbar ist, weil es In-dividualität ist.

Der Auferstandene. von Vincenzo Foppa

Die Positivität, die Steiner auch als «Sinn für Bejahung» bezeichnet, ist unter den sechs als Nebenübungen bekannten Grundübungen Steiners die einzige, die er mit einer Christus-Legende illustriert: «Es gibt eine schöne, in der persischen Dichtung vorhandene Legende von Christus, die zur Anschauung bringt, was mit dieser Eigenschaft [der Positivität] gemeint ist: Ein toter Hund liegt an einem Wege. Unter den an ihm Vorübergehenden ist auch Christus. Alle anderen wenden sich ab von dem hässlichen Anblick, den das Tier bietet; nur Christus spricht bewundernd von den schönen Zähnen des Tieres. So kann man den Dingen gegenüber empfinden; in allem, auch dem Widrigsten, mag sich für den, welcher ernstlich sucht, etwas Anerkennenswertes finden. « Und das Fruchtbare an den Dingen ist ja nicht, was ihnen fehlt, sondern dasjenige, was sie haben.» Und was sie haben, ist eben für jede divisorische Ich-Betrachtungsart das unbedingt Positive an ihnen.

Christus ist das Welten-Ich, das große Vorbild für unser mikrokosmisches Ich, unsere Individualität. Er verharrte bei allem unaussprechlichen Leiden in unbedingter Positivität. Er ist der wahre, wesenhafte Quell aller wirklichen Positivität in unserem seelisch-spirituellen Streben.

Thomas Meyer, 9. November 2017, Washington D.C.

Der Degen Lafayettes und das Michaelschwert

Zu Beginn der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts spielte sich in den USA eine ungewöhnliche Begebenheit ab. Monica von Miltitz (1885-1972) überreichte dem Rektor des Lafayette-Colleges ein Schwert des Namenträgers dieser Universität in Pennsylvania.

Der General Marquis von Lafayette (1757-1834) war bekanntlich eine der nobelsten Gestalten während der Französischen Revolution. Er wirkte auf beiden Seiten des Atlantiks, und zwar zuerst in Amerika, wo er sich am Unabhängigkeitskampf beteiligte. Nach Frankreich zurückgekehrt, warb er für eine stärkere Beteiligung Frankreichs an diesem Kampfe. Er wurde zum Inbegriff und Sinnbild der französisch-amerikanischen Freundschaft.

1789 zog er als Vertreter des Adels in die Generalstände ein und wurde zum Oberbefehlshaber der Pariser Nationalgarde ernannt. Der Entwurf zur französischen Menschenrechtserklärung (nach amerikanischem Muster) stammte von ihm. Doch das Umkippen der Revolutionsimpulse in die Barbarei billigte er nicht. Er verließ seine Truppe, die sich dem Königsverrat anschloss, an der Front gegen Deutschland. Beim Grenzübergang wurde er im Sommer 1792 dazu aufgefordert, dem Gesandten des deutschen Reiches seinen Degen zu überreichen. Dieser Gesandte war ein Vorfahre von Monica von Miltitz, in deren Familie das Schwert Lafayettes 140 Jahre lang pietätvoll gehütet wurde. Pünktlich zum 100. Jahrestag der Gründung des Lafayette-Colleges in Pennsylvania überreichte sie nun den Degen während einer feierlichen Zeremonie.

Dabei sagte sie «in der kürzesten Rede meines Lebens»: «Ich, eine Deutsche, übergebe diesem amerikanischen Collegen das Schwert eines verdienstvollen Franzosen, mit der innigsten Hoffnung, dass diese drei großen Völker zu gegenseitigem Wohlwollen und Verstehen finden werden.»*

Lafayette erglühte für die Ideale der Französischen Revolution Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Doch erst die Dreigliederung des sozialen Organismus, welche eine Michael-Inspiration ist, kann diese sonst zum Phrasendasein verurteilten Ideale entsprechend verwirklichen.

In der Zeit der Inkarnation Ahrimans im Westen, über die im Europäer mehr als einmal berichtet wurde, müssen diese michaelischen Impulse, die bereits der Französischen Revolution zugrunde lagen, in der sie sich allerdings erst chaotisch ausleben konnten, neu erfasst und gepflegt werden. In den USA müsste laut Steiner heute zuallererst auf eine Trennung von Wirtschaft und Staat hingearbeitet werden. Das verträgt sich nicht mit einem staatlich eingeführten Grundeinkommen, von dem gegenwärtig auch zahlreiche «Anthroposophen» träumen.**

Die Übergabe von Lafayettes Degen durch Monica von Miltitz war ein real-symbolischer Akt aus übernational-michaelischer Gesinnung, wie sie gerade Amerika braucht.

Um diese neu zu erwecken, brauchen wir das Schwert Michaels, geschmiedet aus Eisen und aus dem Gold spiritualisierter Gedanken.

Wer dieses Schwert einer deutschen, französischen, amerikanischen oder russischen Menschengruppe «überreichen» möchte, sollte sich genau vergewissern, ob er ein wirkliches Michaelschwert in Händen hält – und nicht nur ein gold-lackiertes Holzschwert …

Das wahre Michaelschwert hat einen viel weiteren Aktionsradius als irgendein Degen oder physisches Schwert. Es kann jedem Gutwilligen überreicht werden. Ob er es ergreifen will, muss in seine Freiheit gestellt bleiben.

Thomas Meyer

 

* The Lafayette Alumnus, Febr. 1932. Ich verdanke die Kenntnis dieses Berichtes Marcel Frei. – M. von Miltitz beschrieb die Episode in «Erinnerungen an das Lafayette-College», in Einige Erinnerungsbilder, Manuskriptdruck o.J., S. 8.

** www.sozialezukunft.de/fileadmin/Soziale-Zukunft/Dateien/170922_Aufruf_SZJ.pdf

Unser krankes Finanzsystem und seine Heilung

Editorial-Interview mit Catherine Austin Fitts

Nach einer erneuten Begegnung mit Catherine Austin Fitts diesen Sommer in Basel machte der Chefredaktor ein kurzes Interview mit ihr*. Es wird das übliche Editorial ersetzen, doch für unsere Leser zweifellos nicht von geringerem Interesse sein. Gewiss sind die von Fitts vorgeschlagenen Wege nicht die einzigen oder endgültigen, auch nicht im Sinne einer künftigen assoziativen Wirtschaft. Doch sie können einen Übergang zu dieser schaffen helfen.

THM: Sie verfassten das Buch Dillon, Read & Co. Inc and the Aristocracy of Stock Profits**. Was veranlasste Sie dazu, dieses Buch zu schreiben?

CAF: Ich beschloss, dieses Buch zu schreiben, mitten in einem Gemüsegarten von Montana, im Sommer 2005. Ich kam nach Montana, um ein Modell für Beteiligungs-Kapital zu entwickeln, um eine gesündere und frischere Lebensmittel-Versorgung zu gewährleisten. Wenn wir sauberes Wasser, frische Nahrungsmittel, nachhaltige Infrastruktur und eine gesunde Gemeinde wollen, dann müssen wir diese Ressourcen selber in die Hand nehmen und finanzieren. Wir können nicht in die Aktien und Obligationen von großen Unternehmen, Banken und Regierungen  investieren, die unsere Nahrung, unser Wasser und unsere Umwelt mit allen Lebewesen schädigen, und dann erwarten, dass die Ressourcen uns zur Verfügung stehen, wenn wir sie brauchen.

Ich machte jedoch die Entdeckung, dass Viele der Menschen, die solche Bestrebungen unterstützen, damit fortfahren, die wachsende Korruption zu unterstützen und zu finanzieren.

Ich wollte mit meinem Buch ein «Fallbeispiel» liefern, das solchen Menschen helfen könnte, das Wesen und das Ausmaß der Korruption besser zu verstehen, in der Hoffnung, dass eine solche Erkenntnis dazu führen würde, ihre Zeit, Aufmerksamkeit und Ressourcen in wirkliche Lösungen zu investieren.

THM: Im einführenden Video zu Ihrem Buch sprechen Sie über die Diskrepanz zwischen dem, was Sie den «Popsicle Index» nennen und dem Dow Jones Index. Können Sie unsere Leser darüber kurz aufklären?

CAF: Ich entwickelte den Begriff des «Popsicle Index», während ich in der ersten Bush-Administration als Ministerin für Wohnbau und Stadtwesen arbeitete. Ich wurde von Lobbyisten belagert, deren Geschäftsinteressen von mir verlangten, Entscheidungen zu treffen, die ihre Aktien steigen ließen. Ich bemerkte, dass viele Dinge, die ihre Aktien hochtrieben, eine Verschlechterung des Familien-Einkommens und -wohlstands mit sich bringen und damit auch eine Verschlechterung der öffentlichen Gesundheit und Wohlfahrt.

Ich suchte nach einem «Index», welcher die Wohlfahrt der Gemeinde angibt.

Der «Popsicle Index» gibt den Prozentsatz von Menschen an einem bestimmten Ort an, welche glauben, dass ein Kind sein Heim verlassen, zum nächstmöglichen Laden gehen, ein Popsicle  (Eis am Stiel) kaufen und wieder allein und sicher nach Hause gehen kann. Ich habe bemerkt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen dem “Popsicle Index” und der sozialen, umweltbedingten und ökonomischen Gesundheit eines Ortes besteht. Ein hoher Grad an Vertrauen findet sich an Orten, die mit Erfolg für Menschen und lebende Wesen arbeiten.

Ich verwendete den «Popsicle Index», um das Verhältnis zwischen Lebenswerten und Finanzwerten auszudrücken. Ich denke, dass, wenn wir Orte mit Lebensqualität finanzieren, die umgekehrte Relation zur bestehenden zwischen  dem Dow Jones Index (Finanzwert) und dem «Popsicle Index» (Lebenswert) entstehen könnte. Denn der «Popsicle Index» ist gesunken, während der Dow Jones Index immer höher gestiegen ist.

THM: Was sind die Hauptzüge des gegenwärtigen Finanzsystems, das von den Globalisten beherrscht wird?

CAF: Die Globalisierer zentralisieren die Macht und werden dies weiterhin tun, bis Menschenrechte, Eigentumsrechte und die individuelle Souveränität restlos eliminiert sind – falls sie nicht daran gehindert werden, dies zu tun.

THM: Ein Witzbold entwarf eine Dollarnote, auf der wir anstelle von «In God We Trust» lesen «In Fraud [Betrug] We Trust». Ist dies das herrschende Prinzip in der gegenwärtigen Finanzwelt?

CAF: Vielleicht sollte es heißen: «In Violence We Trust». Der Dollar als Reserve-Währung bedarf zu seiner Stützung immer mehr der Gewalt.

THM: Was halten Sie von der gegenwärtigen Trump-Administration und ihrer Politik?

CAF: Trumps Wahl bedeutete einen Produktivitäts-Rückgang. Die Demokraten repräsentierten die Investment-Interessen der Ost- und Westküste – Hollywood, Silicon Valley, Wall Street und Washington. Dies sind alles Gruppen, die mit intellektuellem Kapital zu tun haben. Der Mittlere Westen umfasst die Menschen, die die Nahrung produzieren, nach Öl graben und im Transportwesen und als Hersteller tätig sind. Sie haben es mit der konkreten Welt zu tun. Das Kernland war vom kulturellen Faschismus, der sich steigernden Überwachung, den Regulierungen und dem Finanzbetrug der Küstengruppen angewidert. Die außerordentliche Korruption der Clintons und der Clinton Foundation wurde das Aushängeschild für ihren Abscheu. So konnte ein Mann ohne Regierungserfahrung sich beim Volk beliebt machen, indem er öffentlich zur Sprache brachte, was die Amerikaner tatsächlich schädigt –  Impfungen, Kernpflichtfächer, fehlende Verantwortung für 9/11 und «fake-news»-Medien.

THM: Was halten Sie von den neuen Sanktionen gegen Russland? Zu was werden sie führen?

CAF: Die Neocons und ihre Verbündeten wollen den globalen Krieg. Hoffentlich sind genügend besonnene Herzen da, dies zu verhüten.

THM: Welche Rolle könnte Europa in naher Zukunft spielen? Sollten die EU-Länder nicht einfach die NATO verlassen, welche zu einer Kriegs-Vorbereitungsmaschine geworden ist, die Russland und den Rest der Welt bedroht?

CAF: Jeder Verbündete, der sich mit den USA in einer Art verbündet, die es den USA gestattet, Krieg zu erklären und sie mit hineinzuziehen, wird das noch bedauern. Ich empfehle Malcolm Frasers kurz vor seinem Tod gegebenes Interview über sein Buch Dangerous Allies.

Die Vereinigten Saaten sind ein wunderbares Land. Wir haben jedoch eine relativ kleine Gruppe von Leuten – die Neocons – mit einer kleinen Anzahl von gewalttätigen Verbündeten, einschließlich Israel, welche für ihre Ziele sowohl die Vereinigten Staaten als auch Europa zerstören würden. Es wäre gesundend, zu trennen und zu entflechten. Die Frage dabei ist: Können wir den Parasiten eliminieren, ohne den Wirt zu töten? Auf die eine oder andere Art sollten wir das verwirklichen, sonst wird der Parasit den Wirt töten.

THM: Sie haben soeben das Buch des früheren Finanzministers Varoufakis gelesen***. Warum sollten wir es lesen?

CAF: Es ist ein hervorragender Bericht über die Finanz-Strategie der EU, als Varoufakis in Griechenland als Finanzminister diente.

Sein Bericht zeigt, dass es das Ziel der EU war, Griechenland in die Armut zu führen. Es war eine Elite-Strategie, ein finanzieller Staatsstreich – Invasion und Unterjochung durch Finanzmittel. Die Führung der EU verschrieb sich einem Gewinn-Verlust-Resultat. Sie wollte nicht, dass Griechenland sich erholte, noch weniger, dass es die Schulden zurückzahlte, Schuld ist eine Waffe, nicht ein Finanzwert. Das Ziel ist Kontrolle und soziale Manipulation – einschließlich einer niedrigeren Lebenserwartung und Entvölkerung. Es ist schwer, die Wahrheit zu ermitteln. Varoufakis liefert aufschlussreiche Einzelheiten und eine umfassende Wirtschaftsanalyse, welche das Lügengewebe der «Fake-news»-Medien zerstört – für die, die die Wahrheit ertragen können.

 

* Eine ausführliche Fassung desselben ist unter www.solari.com zu finden
** https://dillonreadandco.com/why-i-wrote-this-story/
*** 
Adults in the Room – My Battle with Europe’s Deep Establishment.

Wie weitblickend sollten wir werden?

Oliver Stones Interview-Serie mit Wladimir Putin

Oliver Stone (geb. 1946), der bekannte amerikanische Filmemacher, der kürzlich einen Film über Edgar Snowden gedreht hatte, machte während mehr als zwei Jahren eine Reihe von Interviews mit Wladimir Putin. Diese Gespräche sind in verschiedener Hinsicht bemerkenswert. Sie können kostenlos heruntergeladen werden.*

Berührt werden die NATO und ihre Osterweiterung, die russischen und die US-Militärausgaben, die Gefahr eines atomaren Krieges usw. usw. Eine der wiederkehrenden Äußerungen Putins ist, dass wir versuchen sollten, immer auch mindestens vierzig bis fünfzig Jahre in die Zukunft zu schauen. Und der russische Präsident, der sich mit seinem intelligenten Gesprächspartner offensichtlich wohlfühlt, sagt diesem zum Schluss: «Sie werden dafür [für diese Interviews] zu büßen haben.»

Oliver Stone und das Attentat auf John F. Kennedy

Stone ist, im guten Sinne, kein unbeschriebenes Blatt. Er machte unter anderem den Streifen Platoon und 1991 den Film JFK, der die Alleintäter-These beim Kennedy-Attentat in Frage stellt. Er stützte sich dabei auf die Recherchen des mutigen Anwalts aus New Orleans, Jim Garrison, der im Film selbst einen Auftritt hat. Dieser Film brachte neue Recherchen zu diesem Staatsstreich ins Rollen. Deren letzte wurden in Form des Buches JFK and the Unspeakable von James W. Douglass** vorgelegt. Putin und seinem Team wird diese Vorgeschichte von Stone natürlich bekannt gewesen sein.

Ein neuer 9/11 Whistle Blower

Zum 11. September, dem amerikanischen Initialstaatsstreich des dritten Jahrtausends, ist unlängst ein neuer Zeuge hervorgetreten. Es ist der ehemalige CIA-Mitarbeiter Malcolm Howard. Der 79jährige erzählt, wie er bei der Vorbereitung der «Sprengung» des Gebäudes 7 involviert gewesen sei. Er berichtet, dass diese Sprengung so perfekt war, dass man befürchtete, sie sei zu offensichtlich, was natürlich nicht die Absicht war und bis heute von vielen Menschen auch weiterhin geleugnet wird – allem offenbarem Augenschein entgegen.***

Howard schließt mit seinem Bekenntnis an Michael Ketcham an, welcher als ehemaliger Mitarbeiter der NIST  in diesem Jahr ebenfalls die Tatsache der Sprengung von WTC7 zugegeben und betont hatte (siehe das Editorial im Mai dieses Jahres).

Geopolitische Bestrebungnen für Hunderte von Jahren

Es ist gut, fünfzig Jahre vorauszublicken. Ein tieferes Verständnis der Gegenwartsereignisse nötigt uns jedoch, noch weiter zu blicken. Rudolf Steiner sprach von einer «okkulten Gruppe» innerhalb des anglo-amerikanischen Establishments, welche den jungen slawischen Kulturkeim im russischen Territorium zu beherrschen trachte.****

Diese Gruppe weiß, dass in etwa 1500 Jahren die slawische Kulturepoche beginnen wird. Mit «okkult» ist gemeint, dass die Gruppe über geistig-okkulte Einsichten über die Entwicklung von Rassen und Völkern verfügt; allerdings verwendet sie dies zu gruppen-egoistischen Zwecken, indem sie nur die Entwicklung und die Macht des anglo-amerikanischen Elementes fördern will. Dieses Wissen stand hinter dem «sozialistischen Experiment» von 1917.  Es stand und steht hinter den Geschehnissen in der Ukraine. Dieses Wissen ernst zu nehmen, heißt mit der Realität des Geistigen zu rechnen.

Es gibt in der Tat keinen wahren Weitblick, der nicht auch die Wirklichkeit des Geistes mitumfasst.

Thomas Meyer

 

http://123hulu.com/watch/zGWJAPxP-the-putin-interviews-season-1.html
** Siehe die Rezension von Andreas Bracher in Der Europäer ???
*** http://yournewswire.com/cia-911-wtc7/
**** Erstveröffentlichung in Der Europäer, Nr. 5, März 1999. «Kampf um den russischen Kulturkeim», www.perseus.ch/PDF-Dateien/Steiner-RussKultkeim.pdf

 

 

 

Die süße Freimaurerei – eine «Würdigung» in der Weltwoche

Die moderne Freimaurerei feierte am 24. Juni ihren dreihundertsten Geburtstag – und mit ihr die Schweizer Wochenschrift Die Weltwoche.*

Anlass: der Gründungstag im Jahre 1717 der ersten Großloge in London (siehe Juni-Editorial). Das Titelblatt mit dem Hefttitel «Die Freimaurer», umrahmt von prominenten Köpfen, zeigt Zirkel und Winkel und verspricht «eine längst verdiente Würdigung».

Der Artikel «Humanität, Toleranz, Freiheit» des Chefredakteurs Köppel trieft vor Wohlwollen, Lob und Schlagworten. Zu den zum Teil durchaus bedeutenden Freimaurern zählen bekanntlich Menschen wie Mozart, Haydn, Goethe oder Schiller; aber auch Staatsmänner wie Winston Churchill. Alle aufgezählten Persönlichkeiten werden wahllos mit dem Schimmer des Wahren und Guten überzogen. Ja, wir erfahren sogar, dass wir der Freimaurerei exquisite Schokolade verdanken, denn Suchard und Tobler waren Freimaurer. O süße Naivität!

Die Weltwoche bringt ein Innenbild der Loge «Zum Neuen Venedig». Diese liegt unmittelbar gegenüber dem Jesuiten-Wohnheim «Borromäum» am Basler Byfangweg. Der Jesuit Abbé Joye richtete hier vor über 100 Jahren eine Jugendseelsorge ein, die zielbewusst das neue Medium Film einsetzte. Wer glaubt, Logentum und jesuitische Bestrebungen seien absolute Gegensätze, irrt.

Steiner und Heise diffamiert

Schon Rudolf Steiner machte darauf aufmerksam, dass die Freimaurerei eine ursprünglich gute und notwendige Sache sei, dass sie aber «eben eine schlechte wird, wenn sie zur Machtgrundlage einzelner Menschengruppen gemacht wird». Dies stellte er im Vorwort fest, das er zu einem Werk beisteuerte, welches eben diese «Verschlechterung» der Freimaurerei zur Zeit des Ersten Weltkriegs zum Gegenstand hat. Es handelt sich um Die Entente-Freimaurerei und der Weltkrieg des Publizisten Karl Heise (1872–1939)**.

Mittlerweile war die von England aus begründete Kontinental-Freimauerei mehr und mehr in das Schlepptau politischer und nationaler Interessen geraten. Am deutlichsten geschah dies mit dem «Grand Orient de France», der seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts auch Atheisten aufnahm.

Heise verstarb vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs; er hat den Nationalsozialismus in seinem Werden nicht immer klar beurteilt. Dass seine Analysen im Völkischen Beobachter positiv rezensiert und von führenden Nationalsozialisten wie Himmler geschätzt wurden, ist nicht ihm anzulasten, noch weniger Steiner.

Die Weltwoche aber scheut sich nicht (im Beitrag von Ch. Mörgeli) Heise generell zu verleumden und Steiner gleich dazu – zwei Fliegen auf einen Schlag, der natürlich nicht ohne das Schlagwort «verschwörungstheoretisch» auskommt: «Für Furore sorgte 1919 das esoterische verschwörungstheoretische Werk Die Entente-Freimaurerei und der Weltkrieg des nachmaligen National-Sozialisten Karl Heise. Der Anthroposoph Rudolf Steiner hatte dazu ein Vorwort geliefert und sich an der Finanzierung beteiligt.» So einfach lässt sich Heises Werk diffamieren und zugleich Anthroposophie in die Nähe des Nationalsozialismus rücken!

Niemand hat wie Steiner den hohen Ursprung der Maurerei erkannt und dargestellt, niemand wie er das Abkommen von diesem Ursprung kompromisslos diagnostiziert.***

Die oberflächliche Lobhudelei der Weltwoche-Darstellung gibt Steiners Diagnose auch heute noch recht. Darüber kann die süße, phrasenhafte Tünche nur Naivlinge hinwegtäuschen – und die können sogar als Freimaurer oder Freimaurer in spe in Chefredaktionsstuben sitzen und ihr Getünch für «Humanität, Toleranz und Freiheit» halten. Doch man kann dem Chefredakteur und seinem Team auch dankbar sein: man weiß nun aus berufenem Munde, welche Eide in der heutigen Eidgenossenschaft Hochkonjunktur haben. Eide auf Wahrhaftigkeit sind das sicher nicht.

Die längst verdiente Würdigung des Freimaurer-Kenners Steiner steht nach wie vor aus.

Thomas Meyer

Im Berner Historischen Museum ist bis zum 3. September eine Ausstellung zu sehen, bei der auch ein Freimaurer-Ritual gezeigt wird.

 

* Die Weltwoche, Nr. 23, 7. Juni 2017.
** 
Das Werk erschien 1919 in Basel. Steiner zahlte 3000 Franken an die Druckkosten. Das Buch trug den sachgemäßen Untertitel «Ein Beitrag zur Historie des Weltkrieges und zum Verständnis der wahren Freimaurerei». Heise hörte Steiners Zeitgeschichtliche Betrachtungen, die ihn zu seinem Buch inspirierten. Es gab mehrere Nachdrucke, das Werk ist heute online zu finden.

*** Siehe GA 265 und Der neue Kain. Die Tempellegende und ihre Vollendung durch Rudolf Steiner, hg. von Thomas Meyer, Perseus, 2013.

1917-2017: Freimaurerei, Globalisierung und Dreigliederung

Rudolf Steiner unterschied klar zwischen einer Freimaurerei mit hohen, allgemein-menschlichen Zielsetzungen und solcher mit politischen Partikularinteressen.  Zur Ersten werfe man einen Blick in die von Steiner erneuerten Rituale der drei ersten Grade*. Zur zweiten Form sagte er: «Eine Sache, die der ganzen Menschheit ohne Rassen- und Interessen-Unterschiede dienen sollte, wird aus einer guten eben eine schlechte, wenn sie zur Machtgrundlage einzelner Menschengruppen gemacht wird.» Diese Worte stehen im Vorwort, das Steiner zur Publikation Die Entente-Freimaurerei und Weltkrieg von Karl Heyse im Oktober 1918 beigesteuert hat.

Seit dem Ersten Weltkrieg ist fast nur noch diese Form von Maurerei verbreitet – und wirksam. Ihr Ursprung war England, wo zu Johanni 1717 die erste Londoner Großloge begründet wurde, die selbst durchaus der ersten Form angehörte. Allerdings gerieten deren Filialgründungen durch ganz Europa zunehmend in das politisch-partikulare Fahrwasser.** Insbesondere gilt das vom Pariser, von London aus begründeten «Grand Orient de France», dessen Kriegspolitik Steiner dazu bewog, das Zertifikat, das ihn ermächtigte, eigenständig Rituale durchzuführen, zu zerreißen.***

Im Jahre 1917 versammelten sich in der Albert Hall 8000 Maurer zur 200-Jahrfeier der Logengründung; in derselben Albert Hall, in der der Hochgradmaurer Churchill 1947 das wahre Ziel der von ihm betriebenen Europa-Einigung umriss: die Errichtung einer anglo-amerikanischen Weltregierung. In diesem Jahr wurde das 300-jährige Jubiläum bereits im April begangen.
Wichtigeres Jubiläum: Im Juni werden es exakt hundert Jahre sein, seitdem Steiner erstmals von der Dreigliederung gesprochen hat (Näheres in der Sommernummer).

Aktualität des Grand Orient
Der wie aus dem Nichts aufgestiegene französische Präsident Macron hielt vor einem Jahr im Grand Orient eine Art Antrittsrede, mit dem Titel «La Mondialisation peut-elle être synonyme de progrès»?**** Eine rhetorische Frage, die in Wirklichkeit die Globalisierung bewirbt. Macrons nivellierende EU-Propaganda dient den Globalisierungsinteressen der Bankwelt und hat mit den wahren Bedürfnissen der Europäer nichts zu tun.

100 Jahre nach der Geburt der Dreigliederungs-Idee soll durch Präsident Macron im Namen Europas und der als EU-Leitklang missbrauchten, von Beethoven vertonten Hymne an die Freude die Globalisierung durchgesetzt werden – die reine Karikatur der Dreigliederung, die weder Brüderlichkeit in der Wirtschaft, Gleichheit im Recht und schon gar nicht Freiheit im Geistesleben anstrebt. Es ist kein Zufall, dass Macron Russia Today, den einzigen Sender, der sich dem westlichen Medien-Monopol mit Erfolg zu widersetzen weiß, den Kampf angesagt hat.

Die wirklichen Europäer müssen sich endlich dazu entschließen, eine Politik großer Gesichtspunkte zu praktizieren, wie Steiner sie in den Memoranden vom Juli 1917 entwickelt hatte. Sonst erliegen sie endgültig den Machenschaften politisch-maurerischer Kreise, die zwar durchaus mit großen Gesichtspunkten rechnen, diese aber fortwährend «zur Machtgrundlage einzelner Menschengruppen» machen möchten.

Thomas Meyer

* Siehe Der neue Kain, Die Tempellegende und ihre Vollendung durch Rudolf Steiner, Basel 2013. ** GA 265, S. 110. *** GA 174, Vortrag vom 20. Januar 1917. **** Den Hinweis auf diesen Vortrag verdankt der Verfasser Terry Boardman.

Lügen-Phantome und das Salz der Wahrheit

Unter «Phantomen» versteht man in der Geisteswissenschaft eine Art von «Naturwesen», welche durch den Menschen geschaffen werden. Und zwar menschliches Lügen, durch Heuchelei und Ähnliches. Auch sogenannte konventionelle oder Höflichkeits-Lügen zählen dazu.1

Solche Wesen durchschwirren den Seelenraum und wirken entwicklungshemmend; insbesondere den Wahrheitssinn betörend und umnebelnd, neues Lügen erzeugend.

Man wird das 20. Jahrhundert vielleicht einmal als das Phantom-Jahrhundert bezeichnen, denn sein Weg ist mit Kolossal-Lügen gepflastert worden wie kein vorheriges: von den Lügen über den Ersten Weltkrieg (Kriegsschuldlüge) und den Zweiten Weltkrieg («Überraschungs»-Angriff durch die Japaner) ist in dieser Zeitschrift wiederholt die Rede gewesen. Fast ebenso oft von den Monumental-Lügen, mit denen das dritte Jahrtausend eröffnet wurde: Der Lügen, mit welchen die Attentate vom 11. September 2001 sofort umgeben wurden. Neben den kollabierenden Türmen von New York schossen sofort gigantische Lügen-Türme in die Höhe.

Jeder Wahrheitssucher, der die etablierten Lügen zu entlarven sucht, gerät in das okkulte Visier der genannten Wesenheiten. Sie wehren sich in vehementer Weise gegen jede Wahrheitsfindung. Heute wirken sie häufig durch das wahllos gebrauchte Lügen-Schlagwort der «Verschwörungstheorie»2 der Wahrheitsfindung entgegen. Das ist ihre Natur. Das kann entmutigend und verwirrend wirken. Daher muss die Wahrheit heute durch die Überwindung des Widerstandes solcher Wesen errungen, ja erkämpft werden. Dadurch allein können sie in Zukunft aus ihrem Lügenbann befreit und umgewandelt werden.

Wie stark die heutigen Medien von einer Lügen-Atmosphäre durchsetzt sind, konnte man kürzlich auch in der Schweiz beobachten. In einer Fernsehsendung wurde der Historiker und Wahrheitssucher Daniele Ganser verunglimpft, verleumdet und u.a. in die Nachbarschaft von gefälschten Schriften wie den «Protokollen der Weisen von Zion» gerückt.3 Gutes Zeichen für die Denkweise von 492 sofort reagierender Unbefangener: «So viele Beschwerden gab es [beim SRF] noch nie», stand am 18. März in der BAZ

In einem Magazin der Basler Zeitung war in Bezug auf 9/11 und «Verschwörungstheorien» fast zeitgleich zu lesen: «Alles, worauf ich vertraue, spricht dafür, dass die Ereignisse sich so zutrugen, wie ich immer angenommen habe: als Terroranschlag der al Qaida (…) Beweisen kann ich es natürlich nicht. Dafür habe ich einfach zu wenig Ahnung.»4 So spricht ein Kopf, der durch Lügen-Phantome verwirrt die Wahrheitssuche aufgegeben hat.

Wiederum fast zeitgleich zu diesem Artikel tritt Michael Ketcham, ein langjähriger Mitarbeiter von NIST, an die Öffentlichkeit und enthüllt den kompletten Phantomcharakter des Berichts dieser offiziellen Untersuchungsbehörde über den Einsturz der Türme in New York.5 Hier ist wieder einmal Einer inmitten eines gigantischen Lügenturmes, unter dem er fast selbst endgültig begraben worden wäre, plötzlich aufgewacht.

Ketcham spricht von einer verbreiteten Lähmung durch die Furcht vor der Wahrheit. Er wurde eines Tages von ihr geheilt und verwandelte sich in einen furchtlosen Wahrheitsbekenner – ein immer wieder gerade bei einzelnen Amerikanern auftretendes Phänomen, in auffälligem Kontrast zum intensiven Phantom-Wirken in ihrer eigenen Heimat.

Ketcham spricht auch von den «Wunden von 9/11» und betont, dass diese so traumatisch seien, dass nur ein starkes schmerzhaftes Mittel sie zu heilen helfe – die ungeschminkte Wahrheit: «Die Wahrheit ist das heiße [alkalisalzhaltige] Seifenwasser, mit denen die Wunden von 9/11 ausgewaschen werden.»

Vergessen wir nie: Die 9/11-Phantome dienten zur verlogenen Rechtfertigung aller bisherigen US-Kriege im dritten Jahrtausend. Sie hatten also eine ungeheure Wirkung. – Schon Hippokrates empfahl die Verwendung von entzündungshemmendem Salzwasser für Wunden. Wer die Entzündungs- und Ansteckungswirkung von Phantomen unschädlich machen will, darf nicht davor zurückschrecken, Wahrheits-Salz in die Lügen-Wunden zu streuen. Es schmerzt, aber heilt.

Thomas Meyer

1 Siehe die Ausführungen R. Steiners vom 9. Juni 1908 in GA 98, auch als Einzelausgabe in Pfingsten, das Fest der freien Individualität.

2 Sendung auf SRF 1 vom 26. Januar 2017: «Anatomie von Verschwörungstheorien», 26. Januar 17; «Arena» vom  24. Feb. 2017. «So viele Beschwerden gab es noch nie», stand am 18. März in der BAZ.

3 Auf den CIA-Ursprung dieses Schlagwortes nach dem Kennedy-Mord machten wir wiederholt aufmerksam. – G.W. Bush, dessen Vater CIA-Chef gewesen war, sagte unmittelbar nach 9/11: «Let us never tolerate outrageous conspiracy theories concerning the attacks of September 11th.»

4 Das Magazin, 11. März 2017, S.11.

5 www.youtube.com/watch?v=GvAv-114bwM&feature=youtu.be  Siehe auch Ketchams Letter to the editor von Europhysics News unter www.ae911truth.org/news/324-news-media-events-former-nist-employee-speaks-out-with-lte-in-europhysics-news.html

Lenin vor dem «Leichnam Christi» – und die «Post-Fake-Ära»

An einem Novemberabend des Jahres 1916 stattete Wladimir I. Lenin (1870–1924), von seinem Zürcher Exil-Domizil herkommend, der Stadt Basel einen wenig bekannten Besuch ab. Der äußere Zweck war eine Ansprache vor russischen Akademikern, Arbeitern und Kaufleuten russischer Herkunft. Die Zusammenkunft fand im Erdgeschoss des heutigen Restaurants «Chez Donati» an der Johanniterbrücke statt. Die Ausführungen, die den Sturz des Zarismus forderten, fanden wenig Anklang. Lenin verabschiedete sich mit den Worten: «Von mir werden Sie noch hören.» Er übernachtete im Blaukreuzhaus, dem heutigen Hotel Rochat, in welchem regelmäßig Europäer-Samstage stattfinden. Hier konnte man damals billig speisen und nächtigen. Am anderen Morgen suchte er die Öffentliche Kunstsammlung auf und betrachtete lange und eingehend ein Bild, das in Dostojewskis Roman Der Idiot eine wichtige Rolle spielt: «Der Leichnam Christi» von Hans Holbein dem Jüngeren.*

Wegbereiter des «sozialistischen Experiments»

Am 15. März des folgenden Jahres kam es nach der Februarrevolution zum Sturz des Zaren.

Im April begann Lenin in Zürich seine legendäre Fahrt im plombierten Wagen durch Deutschland und Finnland nach Petersburg, wo er am 16. April eintraf.

Hundert Jahre später scheint der «Bolschewismus» längst Geschichte geworden, wenn auch die Wunden, die seine steinharte Geistigkeit der wahren russischen Volksseele geschlagen hat, längst nicht vernarbt sind.

Im Mausoleum Lenins in Moskau, das gegenwärtig restauriert wird, kann die mumifizierte und täglich am Scheinleben gehaltene Leiche in Anzug und Krawatte besichtigt werden. Der einstige Betrachter des «Leichnams Christi» ist selbst zum Jahrhundert-Leichnam geworden.

Ein neuer «Leninismus» im Westen

Doch der zersetzende Leichengeruch des Bolschewismus wirkt fort. Und heute weht er ausgerechnet aus dem gleichen Westen, der in seiner materialistischen Geist-Verfinsterung das sozialistische Experiment konzipiert und durch Werkzeuge wie Lenin in den Osten exportiert hatte. Stephen Bannon, Chefstratege der Trump-Regierung, brüstete sich offen mit Äußerungen wie den folgenden: «Finsternis ist gut (…) Es kann uns nur helfen, wenn die Gegenseite nicht erkennt, wer wir sind und was wir vorhaben.» Und: «Ich bin Leninist. Lenin wollte den Staat zerstören. Und das ist auch mein Ziel. Ich will das ganze System zu einem krachenden Kollaps bringen und das gesamte heutige Establishment zerstören.»** Solche Bekenntnisse sind kein gutes Omen aus dem innersten Kern der neuen US-Regierung.

…und eine versöhnliche Stimme aus dem Osten

Wie anders tönt es heute aus dem Osten! Der russische Außenminister Lawrow rief kürzlich auf der Münchner Sicherheitskonferenz zu einer friedlichen Verständigung mit den USA auf und sprach von einer «Post-West-Weltordnung»: Zum Abschluss sagte er: «Wir stehen vor großen Herausforderungen und müssen Kompromisse finden. (…) Russland möchte mit niemandem einen Konflikt haben (…) Wir wollen einen Dialog, der zum Nutzen aller sein sollte (…), dann könnten wir (…) irgendwann eine Post-Fake-Ära erreichen.»***

Viel hängt gegenwärtig davon ab, ob Auferstehungsluft ins Denken und Empfinden einzieht und den Leichengeruch des toten Intellekts ersticken kann.

Thomas Meyer

* Adolf Wanner, Berühmte Gäste in Basel, Buchverlag der Basler Zeitung, 1982, S. 91 ff.
** Zitiert nach NZZ am Sonntag, 5. 2. 1917.
*** https://deutsch.rt.com/international/46670-lawrow-zeit-neue-weltordnung-eu-usa-sicherheitskonferenz/

Die Nato ist ein Angriffsbündnis – Ein Interview mit Daniele Ganser

Daniele Ganser gehört zu den klarsichtigen Kritikern des westlichen Militärbündnisses NATO wie auch der offiziellen Darstellung des fatalen Ereignisses vom 11. September 2001. Er beschäftigt sich ferner mit der Frage des «Peak Oil» und alternativer Energiequellen für das 21. Jahrhundert. Er begründete das Schweizer Institut für Friedensforschung und Energie (SIPER) und untersucht den globalen Kampf um Erdöl und die Chancen der Energiewende.

Ganser hatte jüngst einen kurzen Auftritt in Budapest, bei welchem alle angeführten Fragenkreise prägnant umrissen werden. www.youtube.com/watch?v=dsfROmgVN5U&feature=youtu.be

Das Interview aus dem Europäer JG 20, Heft 12:

PDF: Ganser: Die Nato ist ein Angriffsbuendnis_2016

 

Der 16. März – das Referendum auf der Krim

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Erster Weltkrieg: Wie die französisch-russische Allianz geschmiedet wurde

 

Die französisch-russische Allianz war das Ergebnis eines lange währenden Täuschungsmanövers. Frankreich wollte das Bündnis mit Russland, um die verlorenen Gebiete Elsass und Lothringen zurückzugewinnen. Der nachfolgende Artikel zeigt, wie zu diesem Zweck die Dreyfus-Affäre lanciert und die zaristische Regierung in das Bündnis hineinbetrogen wurde. Darüber hinaus unterstreicht er die Bedeutung der Staatsvisite des französischen Präsidenten Poincaré für den Ausbruch des Krieges. TM

Täuschungsmanöver und Weltpolitik

Holocaust und Reinkarnation – Barbro Karlén in Budapest (Okt. 2013)

Barbro Karlén sprach am 13. Oktober 2013 in Budapest vor rund 300 Menschen. Ihre Holocaust-Erinnerungen hat die 1954 geborene Autorin in dem Buch «…und die Wölfe heulten» niedergelegt. Ihr Schweizer Verleger hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache, welche einen Überblick über die kontroverse Rezeption dieses Buches und der in ihm angesprochenen Sachverhalte gibt.

Im Anschluss an die Tagung machte Meyer ein Interview mit Karlén.

Ansprache und Interview sind hier als PDF zu finden. TM

Barbro Karlén, Anne Frank und der Holocaust

Antrag gegen den Vertrieb der SKA im Goetheanum

27. Februar 2014

Ein Antrag für die Generalversammlung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft vom 11./12. April 2014 fordert die Einstellung des Vertriebs des von C. Clement herausgegebenen SKA-Bandes 5 und weiterer geplanter Bände der Reihe Rudolf Steiner Schriften – Kritische Ausgabe. Die Begründungen der Antragsteller sind sachlich berechtigt. Der gesamte Antrag findet sich hier als PdF-Datei; ebenso das Editorial aus dem Europäer, Dez./ Jan. 13/14, welches von der von Clement auf Facebook verkündeten Taufe Rudolf Steiners im Jahre 1992 berichtet. TM

SKA-Antrag Februar 2014

Mormonen tauften Rudolf Steiner

Ein unmögliches Verlags-Bündnis – mit zwei neuen Beiträgen (17.1.14)

Die SKA ist laut Titelseite bei «frommann-holzboog – Rudolf Steiner Verlag» erschienen. Das erweckt naturgemäß den Eindruck einer Kompatibilität dieser Ausgabe mit der ursprünglichen Zielsetzung des Rudolf Steiner Verlages, Steiners Werk im Rahmen der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA) zu veröffentlichen und zu verbreiten. Dieser Eindruck ist irreführend.

Der zuerst erschienene fünfte Band der SKA – eine kommentierte Neuausgabe von Steiners Schriften Die Mystik (GA 7) und Das Christentum als mystische Tatsache (GA 8) – ist in methodischer und inhaltlicher Art, bei allen Verdiensten einzelner Stellenkommentare, problematisch und mit dem Kern der Geisteswissenschaft Steiners unvereinbar. Dies kommt bereits im Vorwort, vor allem aber in der Einleitung des Herausgebers Clement zum Ausdruck.

Wilfried Hammacher, bekannt als Regisseur, Schauspieler und Biograf Marie Steiners, schrieb eine kritisch-sachliche Rezension, welche auf die begründete und konsequente Forderung einer künftigen Lösung der Verlags-Allianz Fromann/Steiner Verlag hinausläuft.

Als jüngsten Beitrag veröffentlichen wir an dieser Stelle eine kritische Betrachtung von Arnold Sandhaus über die Rezeption der SKA in anthroposophischen Kreisen.

Als vorläufigen Abschluss bringen wir eine Blütenlese von Zitaten Clements über R. Steiner sowie ein Wort von D.N. Dunlop über die Notwendigkeit, die Geisteswissenschaft in ihrer Integrität zu erhalten. (Siehe auch das Editorial der Februar-Nummer des Europäer).

Im Folgenden findet sich als PDF herunterladbar:

Die Auswahl ist nicht abgeschlossen.

T.H. Meyer,
Chefredakteur der Monatsschrift Der Europäer

 

 

Zu Christian Clements Kritischer Ausgabe der Werke Rudolf Steiners

Materialien zur Urteilsbildung

Die folgenden zwei Artikel erschienen in der Novemberausgabe der Zeitschrift Der Europäer.

Sie wollen zur Urteilsbildung über die von Christian Clement gezeichnete, insgesamt auf acht Bände veranlagte Ausgabe beitragen. Der erste Band dieser Ausgabe wurde im August 2013 durch den Stuttgarter frommann-holzboog Verlag und den Rudolf Steiner Verlag Basel in Koproduktion publiziert.*

Die am Schluss des Artikels von Irene Diet angehängte satirische Zeichnung hat inzwischen zu einer Reihe von Facebook-Mitteilungen durch Christian Clement über die im Mormonentum üblichen Taufrituale geführt. Diese werden auch an Verstorbenen durchgeführt, durch sogenannte Stellvertretertaufen in einem Mormonen-Tempel. Die in der Satire fiktiv in Aussicht gestellte Taufe Rudolf Steiners hat laut Clement in Wirklichkeit bereits längst stattgefunden: am 22. Januar 1992.

Nicht nur die mangelnde Wissenschaftlichkeit Clements, auch die von ihm gebilligten, ungefragt vollzogenen Taufrituale solcher Art werfen ein Licht auf den geistigen Hintergrund seiner «Kritischen Ausgabe».

Thomas Meyer

PDF der Vollversion der Artikel: Zu Christian Clements Kritischen Ausgabe der Werke Rudolf Steiners

 

*Auf Amazon wird derzeit (3. November) nur der Steiner Verlag genannt.

Meteorregen aus dem Sternbild des Perseus

Meteorregen aus dem Sternbild des PERSEUS

Für die Nächte vom kommenden Samstag und Sonntag (11. und 12. August) rechnen Astronomen mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde, die aus der Richtung des Sternbildes des Perseus sichtbar werden. Perseus, der Überwinder der Medusa, ist der Michael der Griechen.

Die Besucher unserer Webseite mögen dieses wahrhaft kosmische Schauspiel nicht verpassen!

 

Eine wichtige Publikation zum Syrien- und Irankonflikt

Angesichts der immer lauter werdenden Forderrung nach einem gewaltsamen Regimewechsel in Syrien, welcher zum blutigen Präludium für den Angriff auf den Iran werden könnte, sei auf eine Publikation hingewiesen, die den Syrienkonflikt im Rahmen der Dämonisierung des Iran behandelt:

Michael Lüders, Iran: Der falsche Krieg – Wie der Westen seine Zukunft verspielt

Das Buch gibt einen guten Überblick über die Geschichte und Entwicklung des Iran im 20. Jahrhundert und analysiert u.a. die verlogene US-Interventionspolitik und den Einfluss der «Israel-Lobby auf den Gang derselben.

«Ein mutiges Plädoyer gegen einen Krieg, der dieses Jahrhundert prägen könnte wie der Erste Weltkrieg das vorige.»

 

Richtigstellung

Herr Dr. Christian Clement machte uns darauf aufmerksam, dass das von ihm eingerichtete Online-Archiv mit Werken Rudolf Steiners  weiterhin auf dem Server der BYU {Brigham Young University, Salt Lake City) zur Verfügung unter der Adresse: http://anthroposophie.byu.edu

Wir bedauern die Fehlinformation vom 17. Juni, dass dies nicht mehr der Fall sei.

Auf dieser Webseite findet sich auch eine eingehende Darstellung der von Clement initiierten historisch-kritischen Steiner-Ausgabe.

TM

Titanic und Titania

Am 14. April vor exakt hundert Jahren sank die Titanic. Zur gleichen Zeit war Rudolf Steiner auf einer Titania nach Finnland unterwegs….

 

Lesen Sie mehr: PDF: Die Titanic und die Titania

Schlüsseldokument zum US-Geldsystem von Paul O’Leary

Wir publizieren ein Schlüsseldokument zum US-Geldsystem von Paul O’Leary. Es heißt «The Federal Reserve System – Fiat Money and Fractional Reserve Banking». Für eine deutsche Fassung brauchen wir einen kompetenten Übersetzer.

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