Editorial, News

Entscheidender November – die Schweiz an der Urne

November naht. Ein Monat großer Entscheidungen. Für friedliche Evolution oder für Revolution. Zur Erinnerung nur ein besonderes historisches Datum dazu: der 9. November –
1918, Ende des Kaisertums in Deutschland; 1938 Kristallnacht, Pogrom gegen Deutschlands Juden. Schließlich der 9. November 1989, die friedliche Öffnung der Mauer in Berlin.

Blicken wir in die heutige Schweiz, so verspricht oder droht der November besonders ereignisstark zu werden. Am 28. kommen zwei nur in diesem Lande möglichen Abstimmungen an die Urne, die für die Zukunft der Schweiz im einen oder anderen Sinne entscheidend sind: das Referendum gegen die willkürlichen Covid-Maßnahmen des Bundesrates und die Justiz-Initiative. Ersteres will die Staatseingriffe in gesundheitliche und andere private Belange beenden, und es ist schon viel darüber geredet worden. Letztere möchte den juristischen Stall des Augias ausmisten, sodass statt des heillos verkungelten Parteien- und Interessenmistes, der vielfach schon zum Himmel stinkt, endlich wieder einmal wirkliche Gerechtigkeit in diesem Lande walten kann. Diese Initiative blieb bisher eher im Schatten der Öffentlichkeit und der Medien. Der Classe politique ist sie besonders unangenehm, denn sie beschneidet empfindlich ihre angemaßten Rechte. Der Initiant Adrian Gasser, ein erfolgreicher parteiloser Wirtschaftsprüfer und Unternehmer, wird versuchsweise mit verleumderischem Dreck beworfen, doch der bleibt nicht haften, weil er gänzlich der Wahrheit entbehrt. Das macht die entsprechenden Amtspolitiker regelrecht fuchsig. Hoffen wir also auf die Stimme des Volkes, das noch Souverän genannt wird, obwohl es bereits viel Souveränität verloren hat. Man lese Gassers Schilderung seines Wegs zur Justiz-Initiative, wie er ihn am Michaelstag, dem 29. September, kurz skizziert hat (S. 3) – und ebenso das Kurzinterview mit ihm. Und man beachte den beiliegenden Prospekt. Und verfolge am 5. November die Arena-Sendung mit Gasser und dem versierten Juristen Mark Livschitz, (auch wenn zeitbedingt eventuell erst im Nachhinein).
Heute, am 17. Oktober, wurde im Parkhotel in Langenthal ein Bund der Gerechtigkeit begründet, für die Zeit nach der Abstimmung, egal, wie sie ausgeht. Die rund 20 Gäste folgten dem Referat von Adrian Gasser und der lebhaften Diskussion, hinterher auch beim Genuss des exquisiten Menüs. Beim Klappern der Löffel sowohl in den Salat- wie auch den Dessertschüsseln glaubte man das ferne Läuten von Kuhglocken zu hören, die gerade zum Alpabzug feierlich in die Täler gezogen waren. Alpluft ist Freiheitsluft. Das wusste und erlebte man schon auf dem Rütli. Es ist vergessen worden. Glücklich, wer sich wieder daran erinnert.
Gasser hat nichts von seiner Initiative, keinen Vorteil, keinen Ruhm. Aber die freiheitliche Schweiz kann viel davon haben. Doch der Souverän muss sich erst sachgemäß orientieren, das werden die gegängelten Medien nicht für ihn tun.
Der Europäer hat sich bisher nie in öffentliche Belange gemischt, aber jetzt tut er es. Es steht bei der doppelten Abstimmung ein Stück Freiheit auf dem Spiel, das, wenn es verloren ginge, ein Verlust für ganz Europa wäre. Deshalb informieren wir, entscheiden muss jeder selbst.

Im Übrigen: der 28. November ist der historische Gedenktag Noahs. Mögen wir die Arche mitvollenden und besteigen, solange es noch Zeit ist.

Thomas Meyer